Qi Gong ist Bewegungs-, Atem- und Meditationsübung für inneren Ausgleich und Klarheit und stellt damit eine hervorragende körperliche und geistige Schulung dar. Durch Qi Gong wird der natürliche Qi-fluss reguliert und die Selbstheilungskräfte werden aktiviert. Das harmonische Gleichgewicht des Qi im Körper bestimmt dessen Gesundheit, geistigen Zustand und Entwicklung. Kann das Qi nicht frei fließen, entsteht ein Ungleichgewicht – physisch wie psychisch. 

Qi Gong bedeutet übersetzt „Arbeit mit dem Qi“. 
Die Arbeit besteht daraus:

· Qi zu vermehren (Qi Mangel = Schwäche)
· Qi zu lenken/zum Fließen zu bringen (Qi Stagnation = Schmerzen/Ansammlungen)

Das Qi folgt den Gedanken und dem Atem. Deshalb sind die meditative Wahrnehmung des Körpers und die bewusste Atmung wichtige Elemente des Qi Gong. Hier unterscheidet sich Qi Gong von vielen anderen Bewegungsübungen. Der Trennung von Geist und Körper – einem Phänomen unser Zeit und Gesellschaft – wird dadurch entgegengewirkt, dass die materiellen Aspekte des Qi (Körper/Bewegung) und eher immaterielle Aspekte (Geist/Wahrnehmung) durch die Übungen zusammengebracht werden.

Qi ist die eigentliche Basis für die unbegrenzten Lebensmanifestationen des Universums. Laut alten chinesischen Philosophen sind Leben und Tod nichts anderes als Aggregation und Dispersion von Qi: „Qi formt den menschlichen Körper genauso, wie Wasser zu Eis wird. So wie Wasser friert um zu Eis zu werden, so ballt sich auch das Qi zusammen, um den menschlichen Körper zu formen“. Huai Nan Zi (etwa 122 v. Chr.)

Wenn das Qi nicht frei fließt, kann es aber zu Stagnation führen, was bedeutet, dass das Qi pathologisch dicht wird und Schmerzen oder Knoten bildet. Dies ist der Grund dafür, dass in China Qi Gong z.B. in der Schmerzbehandlung und als Krebsprävention/-therapie eingesetzt wird.

Qi ist Energie, die sich gleichzeitig auf der physischen und auf der psychischen Ebene manifestiert. So wird in China Qi Gong auch eingesetzt, um „Stress“ und vielerlei psychische Probleme zu behandeln.